September 15, 2017

„Bauer sucht Sau“ – so titulierte der SPIEGEL 37/2007 einen Bericht über einen Robin Hood der Landwirtschaft, Rudolf Bühler in Wolpertshausen. Bühler hat eine Schweinerasse gerettet und ist der bäuerlich-ökologisch-brüderliche Widerstand gegen die Agrarindustrie in Personifizierung.

Heute ist er 65. Als junger Mann hat er das „Schwäbisch-Hällische Schwein“ gerettet. Ich weiß, dass Veganer und Vegetarier das nicht interessant finden oder sogar negativ, aber zum Glück

…sind das sicher alles Menschen, die auch die Meinung und die Lebensweise ihrer Mitbürger in ihrer Freiheit achten.

Bühler hat die Hohenloher Bauer zu einer schlagkräftigen Genossenschaft zusammengeführt – mit 1460 (!) Mitgliedern, darunter 490 Biohöfe. Sie haben hochwertiges Schweinefleisch im Angebot, haben eine Metzgerei selber übernommen, bevor diese Pleite gehen sollte und dabei dafür gesorgt, dass die Schlachtung schonend, z. B. ohne Elektrotreiber, erfolgt. Antibiotika sind tabu, Soja wird selbst angebaut, gentechnische Pflanzen sind tabu, die Bauern bekommen faire Preise, weil das Fleisch teurer verkauft und gerne gekauft wird. Es ist eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie die „Bergbauernmilch“ aus Piding bei Bad Reichenhall, die deutlich teurer ist und ungeheuer gern gekauft wird und zu einer großen Marke geworden ist.

Eine Dorfkäserei wurde auch übernommen. Bühler holte ab 1984 – als er festgestellt hatte, dass 13 von 15 alten Schweinerassen ausgestorben sind – aus entlegendsten Teilen Deutschlands die letzten ihrer Rasse ab, 12 an der Zahl, und züchtete sie neu. Die Gemeinschaft gründete dann noch ein Restaurant an der Autobahn mit ihren Bioprodukten. Dann bemerkten sie, dass Monsanto ein Patent vorbereitete, das die Zucht betroffen und sie von Monsanto abhängig gemacht hätte.

Mit einer großen Demonstration mit vierzig frei laufenden Schweinen aus seiner Zucht vor dem Patentamt startete er eine Gegenwehr. Das Patent wurde zurückgezogen. Er aber kämpft weiter gegen die Großen aus der Branche und sein Motto ist:

„Wir Bauern haben uns befreit von den Feudalen und werden uns jetzt nicht zu Knechten des Großkapitals machen lassen.“

Sein Engagement zeigt: Es ist alles möglich, Widerstand und Siege gegen einen Patentwahnsinn und Monopolisten, und eine solidarische Wirtschaft in der Landwirtschaft.

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AxelBurkart

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  1. Ja, solche Leuchttürme gibt`s immer wieder, zum Glück!
    Eines Tages melde ich mich wieder zu der Frage, was ECHTE Naturschützer sind.
    Dieser Sau-Bauer ist für mich einer der Rübezahls im Naturschutz und auf seine Weise durch und durch echt. Weil er voll dahinter steht und alles einsetzt, um konstruktiv und energisch das Richtige zu tun.
    Doch es gibt noch weitere Aspekte zu diesem sehr wichtigen Thema.
    EIN Element ist, dass wir in einer furchtbaren Gedanken- und Gefühlsverschmutzung leben, die sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht und tagtäglich und nächtlich unsere gesamte Umwelt durchdringt und vergiftet. Wie bei jedem Thema betrifft das nicht Jeden und Jede, doch Tatsache ist, dass es sehr, sehr verbreitet ist, denn der Wohlstand und das gewaltig angesammelte Wissen allein erzeugt noch keinen zwischenmenschlichen Frieden und Wertschätzung gegenüber allen Wesen, die mit uns leben!
    Für mich ist es krass zu erleben, wie tief z.B. hier in Bayern der Graben ist zwischen dem materiellen und intellektuellen Wohlstand einerseits und dem häufig niederträchtigen zwischenmenschlichen Umgang andererseits. Innerhalb ihrer Familien und Sippen geben sich die Meisten noch einigermaßen Mühe oder fällt es ihnen sogar leicht, nett zu sein. Doch wehe wenn jemand zugroast ist oder eine selbständig denkende FRAU oder sich den Mund nicht verbieten lässt! Dann geht`s los mit Ausgrenzung, Ächtung, Mobbing, tätlichen Angriffen und Sachbeschädigungen aus „Rache“ und so weiter. Puh, meilenweit entfernt von spitzenmäßigem Niveau!

  2. Was sind ECHTE UmweltschützerInnen? Solche, die konsequent im privaten und beruflichen Alltag nicht nur ökologisch denken, sondern auch bewusst nachhaltig handeln! Dies bezieht sich zunächst ganz praktisch auf sämtliche Konsumentscheidungen. Bei ökologisch angebauter Nahrung fällt es zunehmend mehr Menschen leicht, einzusehen, dass das ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ist – selbst dann, wenn diese Vielfalt bereits ganz erheblich abgenommen hat (wie das leider in verheerendem Ausmaß inzwischen der Fall ist). Wir können manches nicht „retten“, doch wir können den Artenrückgang verlangsamen und regional sogar umkehren, indem wir nur ökologisch erzeugte, nachhaltig verarbeitete und sozialverträglich vermarktete Ware kaufen.
    Dass es allerdings noch weit mehr alltägliche Bereiche gibt, in denen ökologisch gehandelt werden kann, ist den Meisten UmweltschützerInnen nicht oder nur teilweise bewusst. In unserer gut bestückten Wirtschaftsgesellschaft ist es heutzutage (und war bereits vor 30 Jahren) möglich, für so gut wie alle alltäglichen Bedürfnisse ökologisch saubere (oder wenigstens auf gutem Wege zu ökologisch sauber) Produkte zu kaufen, womit logischerweise unsere Umwelt und ihre Lebewesen wertschätzend behandelt werden.
    Beispiele: so gut wie sämtliche Textilien gibt es in ökologisch sauberen Varianten, und wo dies nicht der Fall ist, wird von einigen führenden Unternehmen daran gearbeitet. Auch Schuhe aus ökologisch sauberer Herstellung, Waschmittel, Putz- und Pflegemittel für die allermeisten Ansprüche im privaten Alltag, Körperpflegemittel, Heilmittel, Spielzeug, Geräte und Papierwaren gibt es aus sauberer ökologischer Produktion.
    Natürlich gibt es Bereiche, wo dies noch nicht möglich ist – z.B. alles, was mit Autos und Maschinen zu tun hat, wird bisher kaum aufgrund ökologischer Beweggründe produziert und betrieben. Öffentliche Verkehrsmittel sind für manche Lebenslagen allerdings die Alternative…
    Bezüglich sauberer Energie: jedes Kilowatt Atomstrom, welches nicht verbraucht wird, ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung! Wir sind hierzulande an unglaubliche StromVERSCHWENDUNG gewöhnt, und dies kann mit gutem Willen geändert werden! Es gibt im privaten und beruflichen Alltag ziemlich viele Möglichkeiten, mit der VERSCHWENDUNG von Strom Schluss zu machen, und wenn jedeR dabei mitmacht, können vielleicht die marodesten Atomkraftwerke tatsächlich abgeschaltet werden!
    Auch in dieser Hinsicht gilt es, wach zu werden und aus dem blauäugigen Tiefschlaf, der uns im unendlich erscheinenden Strom-Schlaraffenland gefangen hält, aufzustehen und die VERSCHWENDUNG zu beenden!

    1. Liebe Maria,
      geht es wirklich um das Problem des Stromsparens? Der größte Stromfresser ist das Internet! Dann müssten wir dort den Verzicht als Erstes leisten.
      Geht es nicht darum, Energie sinnvoll zur Verfügung zu stellen?
      Wir wissen seit über 100 Jahren – seit Keeley – dass es eine Energiequelle aus derm Ätehrischen gibt, Vril. Die Menschehit muss sich halt in Richtung Moral und Liebe entwickeln und dann können wir diese Energiequelle verwenden, wie schon auf Atlantis. Strom sparen erscheint nicht als der Weg.

  3. Ergänzungen: sehr viele Verrichtungen, für die die meisten Leute X elektrisch oder mit Benzin betriebene Geräte verwenden, lassen sich mit mechanischem Gerät und der saubersten Energie = KÖRPERKRAFT durchführen! Wozu braucht frau einen Mixer, eine Brotbackmaschine, eine elektrische Zitronenpresse, akkubetriebene Vibratoren, braucht man elektrische Zahnbürsten, Mikrowelle, Radiowecker, Trockner, Eierkocher, Kaffeemaschine, Rasentrimmer, Heckenschere für den Hausgebrauch im privaten Garten?
    Unsere Zähne sind die besten Mixer, nutzen wir sie und kauen gründlich und mit Hingabe, das dient ausserdem unserer Darmgesundheit!

    1. Liebe Maria,
      wir leben nun in einer Evolution, die uns die Technik bringt und bringen muss. Das ist ein realer spiritueller Hintergrund. Deshalb können wir Technik nicht verteufeln, sondern müssen spirituell mit ihr umgehen lernen.

  4. Wer redet denn hier von ver-Teufeln? Ich nicht! Es geht mir tatsächlich darum, die Möglichkeiten der Evolution zu nutzen, ohne sie zu ÜBERnutzen! Es geht mir um die innere Haltung, mit der wir hierzulande unsere absolute Abhängigkeit von Elektrizität als un-ab-änderlich ansehen und diese Abhängigkeit mit der größten Selbstverständlichkeit immer weiter ausbauen. Ja, natürlich das Internet. Auch ich nutze es ja, doch ich schalte meinen Laptop nach jeder Sitzung aus. Es kann vorkommen, dass ich ihn einige Tage überhaupt nicht benutze, und derweil ist er ausgeschaltet, der Stecker aus der Steckdose gezogen. Auch den Stecker des Druckers ziehe ich aus der Steckdose, wenn der Drucker heruntergefahren ist, denn selbst wenn er ausgeschaltet ist, zieht der Trafo Strom – das kann man sogar hören.
    Ich putze meine Zähne von Hand mit Hingabe und der optimalen Technik (=kreisende Bewegungen aus dem Handgelenk, vom Zahnfleisch zu den Zähnen, sodass die Zwischenräume mit gebürstet werden; das entspricht den Vibrationen einer elektrischen Zahnbürste) mit einer Zahnbürste, deren Kopf man nach Verschleiss abzieht, um einen neuen aufzustecken. Dadurch werfe ich nicht jedesmal eine ganze Zahnbürste weg, sondern nur den kleinen Kopf. Den Stiel verwende ich inzwischen seit 25 Jahren, er ist topfit und ich habe viel weniger Plastikmüll als die Meisten hierzulande. D.h, ich kaufe gar nicht erst so viel Plastik! Natürlich betrifft das alle alltäglichen Bereiche, nicht nur das Zähneputzen.
    Falls erwünscht kann ich noch viele weitere Beispiele bringen, die zeigen, dass mit gutem Willen und Bewusst-Sein der Umgang mit den Ressourcen eine spirituelle Dimension bekommt, denn es hat mit Spirit zu tun, dieses Bewusstsein zu entfalten und zu pflegen. Parallel und weiterführend dann die Schritte in die geistige Wissenschaft…

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